Klagegesang ist wahrlich nicht einfach… Für das 4. Tor sind meine Schwester Nicole und weitere 10 tolle Frauen für einen ganzen Tag zusammengekommen. Auf eine besondere Weise haben wir eine Rückschau auf die junge Frau in uns erlebt.
In der Lebensmitte stehen wir in einer Zeit des Loslassens und Verabschiedens.
Ob mit oder ohne Kinder, es geht um die Versöhnung mit dem, was wir nicht erlebt haben. Es ist eine Zeit, in der wir verlorene Chancen betrachten und unverarbeitete Gefühle aus der Vergangenheit der jungen Frau in uns hochkommen. Alles wird auf den Prüfstand gestellt und ist oft mitten in Veränderung: die Identität, Werte, Beziehungen, Beruf…
Es erfordert den Willen, die volle Verantwortung für uns zu übernehmen und bereit zu sein, den Schmerz des Abschieds und des Verlustes zu spüren. Für das, was endgültig vorbei ist. Trauer, Tränen und sogar Wut haben eine reinigende Wirkung und finden im Klagegesang eine besonderen und wahrhaftigen Ausdruck, der uns aus der Erstarrung ins Fließen bringt.
Es braucht den Mut, unsere ehrliche Geschichte zu fühlen und zu erzählen, das hilft die innere Heilerin zu aktivieren.
Wenn wir diesen Prozess achtsam durchleben, uns trauen, die tiefe Wirkung des Klagens zu erleben und auch zu kultivieren für die kleinen und großen Abschiede, die noch kommen werden, können wir mit mehr Klarheit, Kraft und Zuversicht nach vorne schauen… ins nächste Tor „Land in Sicht“.